Anmerkung: Diese Liste ist dieses Jahr aus organisatorischen Gründen leider NICHT Teil von Sothi’s Weihnachtsspezial 2023
Platz 1: System Shock Remake (PC)
Shodan hat mich bereits im Sommer erneut in den Bann gezogen aber auch zum Jahresende bleibt das Remake des ‘94er Titels an der Spitze meiner persönlichen Wertung. Citadel Station ist gerade so viel Open World, (und das 1994!) dass das Erkunden spannend bleibt und sich nicht in langweiligen ToDo Listen verfängt. Von allen Titeln, die ich dieses Jahr gespielt habe, bleibt System Shock das Spiel das am besten zu mir gepasst hat.
Platz 2: Alan Wake 2 (Xbox Series X)
Ich gebe zu, dass ich das erste Alan Wake damals gar nicht mal so gut fand und sowohl Quantum Break als auch Control mich nicht sonderlich vom Hocker gehauen haben. Umso mehr hat es mich überrascht, dass Alan Wake 2 mich nicht nur mehrere Nächte gefesselt hat, sondern auch wieder mehr zu einem story-lastigen Spiel getrieben hat. Das Survival-Horror-Gameplay darf man gerne auf leicht, also Story-Mode, zurechtstutzen. Es war nicht der Fokus von Remedy, auch wenn damit gerne in der Vorab-PR geworben wurde.
Das Programm implementiert eine clevere Mechanik, genannt Mind Place, mit der man jederzeit den Fortschritt des Spiels als Indizien eines Kriminalfalls sammelt. Dadurch wird die Story nicht in Text und Dialogwüsten verbannt, sondern aktiv durch den Spieler “konstruiert”. Zusätzlich dazu ist die duale Kampagne, also der Wechsel zwischen der FBI-Agentin Saga Anderson und Alan Wake, eine nette Auflockerung. Dass die ganze Story dann irgendwie auch mit meiner Enttäuschung des Jahres 2019 “Control” fest verdrahtet ist, macht Alan Wake 2 nicht nur besser, sondern rehabilitiert für mich auch noch eben mal so “Control”. Denn jetzt will ich den Titel auch noch einmal mit mehr Augenmerk auf die Geschichte durchspielen.
Knapp verfehlt hat Remedy den Spitzenplatz dieses Jahr, weil mir das Ende zu stark auf DLC und Fortsetzung konstruiert wurde.
Platz 3: Armored Core 6 (PC)
FromSoftware darf auch dieses Jahr nicht in der Liste fehlen. Statt einer großen Fantasy Welt geht es hier auf lineare Einsätze auf dem dystopischen Planeten Rubicon. Der Preis für den verrücktesten Boss Fight 2023 geht definitiv an Balteus. Aber überraschenderweise hat mich auch die Bastel Mechanik an den Mechs, hier ACs genannt, direkt abgeholt. Schnell scheitern, Komponenten tauschen, testen und erneut versuchen. Irgendwie anders und doch FromSoftware.
Platz 4: The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom (Switch)
Noch 2017 haben wir im Podcast “Breath of the Wild” besprochen und kamen zu dem Schluss: Gar nicht mal so gut. 2023 hat mich Tears of the Kingdom kalt erwischt und ich muss zugeben: Ein echtes Meisterwerk, das jegliche Kritik am ersten Teil behoben hat. Ich komme viel schneller durch diese offene Welt und alles ist irgendwie cleverer, interessanter und motivierender. Der letzte Boss Kampf hat mich als FromSoftware Fan übrigens unglaublich gut unterhalten.
Platz 5: Baldur’s Gate 3 (PC)
Die Enttäuschung des Jahres 2021 hat es jetzt in die Top 5 geschafft. Baldur’s Gate 3 ist das D&D RPG, von dem ich nicht mehr geglaubt habe, dass es nochmal gebaut wird. Die Early Access Versionen hätte man sich allesamt sparen sollen. Die jetzt erschienene Version ist (auch nach vielen Patches) nicht zu einhundert Prozent fertig und hat besonders im letzten Akt einige Defizite. Dennoch verschiebt Larian den Status Quo für organische Fantasy Rollenspiele erheblich. Die detailverliebte Produktion ist absolut einzigartig und man merkt wie viel Freude die Entwickler an dem Quellmaterial hatten. Ich freue mich jetzt darauf das Spiel mit dem gerade erschienen Patch #5 abzuschließen und im nächsten Jahr vielleicht sogar noch einmal einen alternativen Durchlauf zu starten.
Enttäuschung: Starfield (PC & Xbox)
Starfield hat mich in 18 Stunden nicht davon überzeugt, dass es etwas anderes als mein Anti-Baldur’s Gate 3 ist. Wo Larian ein lebendiges Programm erschaffen hat, wirkt Starfield formelhaft, starr und insgesamt ziemlich altbacken. Besonders nervig ist die im Jahr 2023 völlig inakzeptable Limitation, dass jede Tür einen Ladebalken nach sich zieht.